1992. Johannes Paul, des Königs Vorbild und Platzhalter auf dem heiligen Stuhl, wirkt immer klappriger, singt immer leiser. Da entschließt sich der König zu einer privaten Klassik-Gesangsausbildung. Zwecks Wettbewerbsvorteil. Doch diese Entscheidung ist es, durch die er abrutscht - ins Profane: Bald schon erliegt er Verführungen wie Musicalgesang, Pantomimenausbildung, Schauspiel und Sprecherziehung. Ein letztes Mal versucht der König Himmel und Erde unter einen Hut zu bringen und unterschreibt bei einem der renommiertesten Gospel-Chöre, den "Continental Singers ".

1994. Zurück vom musikalischen Kreuzzug. Berlin. Allein stehend, kein Hofstaat. Der König stellt sich darauf ein, fortan allein zu unterhalten. Er entwickelt in der Folge sein erstes Solo-Programm "Herrlich zu leben" - Musicalsongs in Verbindung mit Stand-Up-Comedy. Darauf folgen 1995 "Caféhausgeschichten" mit eigenen Texten und Liedern. Im gleichen Jahr siegt Gunnar König auch beim Landeswettbewerb Berlin des Bundeswettbewerbs für Gesang. 1996 stellt er "Mehr im Leben" vor, zudem ruft er das "1. Chansonfest Berlin" ins Leben, welches er auch organisiert und moderiert.

Das Jahr 1997 bietet dem König schließlich die Chance zu einer weiteren Pionier-Tat. Er wird Mann der ersten Stunde beim Berliner Privatsender "Radio Paradiso ", zeichnet verantwortlich für das Ressort Kultur und gibt dem Sender eine Stimme als Moderator. Mit der Organisation des 2. Chansonfests Berlin etabliert er das Event als feste Größe im Kulturleben der Hauptstadt. Zudem stellt er ein weiteres Soloprogramm mit dem Titel "Männerlieder" vor. Ende 1998 wird er zum „Szene- und Kino-König“ der Hauptstadt: Er erhält beim Berliner Privatsender "Hundert,6 " eine eigene Film- und Kultursendung. Zur gleichen Zeit bringt er sein Programm „abgefahr’n“ auf die Bühne.

Weil es der König schon immer verstanden hatte, aus der Not eine Tugend zu machen, erhebt er letztlich sein Single-Sein zum Kult, zum einzig erstrebenswerten Zustand, macht sein „solo sein“ zum Programm: „Chronisch untervögelt“ ist ein musikalisches „Best of so far“ und bringt die erfolgreichsten Lieder des Königs auf die Bühne.

Zudem ist Gunnar König seit 2002 auch freier Autor bei SFB 88,8, Inforadio, Klassikradio, Deutschlandradio und der Netzeitung.